Jeden Tag gehe ich morgens zwischen 5.00 und 7.00 Uhr mir unserem Hund raus. Seit Wochen nimmt dabei etwas zu, was für die Jahreszeit völlig unüblich ist.
Ich meine die Haufen abgefallener, ausgetrockneter Blätter. Sie kommen über raschelndem Gras zum liegen, das ebenfalls auf den nächsten länger andauernden Regen wartet.
Am Tag, an dem das Foto entstand kam nachmittags die Feuerwehr vorbei, um die Kastanien, von denen diese Blätter im Juli abfallen, zu wässern.
In derselben Zeit bin ich mit dem Hund auch regelmäßig im Wald unterwegs. Auch hier ist es so, dass der Waldboden bei jedem Schritt trocken knackt und raschelt. Sind wir ganz allein im Wald, ist es manchmal schon gespenstisch, denn in den vergangenen Jahren waren die Bäume in dieser Zeit satt grün und der Boden fing alle Geräusche mit saftigem Moos ab.
2022 verdeutlicht uns allen, die wir den Pflanzen ein wenig Aufmerksamkeit schenken, woran es fehlt ... Doch auch in meinem Alltag, am Schreibtisch, beim Einkaufen, auf der Fahrt in den Urlaub, verliert sich die Dringlichkeit.
Deshalb ist es notwendig, dass wir alle ständig daran erinnert werden. Es ist notwendig, dass wir uns die schleichenden Veränderungen unter die Nase reiben. Es ist notwendig, dass wir neben einem Preise in Euro und Cent auch die Kosten in Liter Wasser kennen, die unser verunreinigt.